Aletschgletscher
Die heutige Tour starte ich bei Fiesch im Wallis. Mein heutiges Ziel ist der Aletschgletscher Trail. Ich streite zuerst innerlich lange ob ich ab Fiesch die Luftseilbahn benützen soll. Ich entscheide mich den Aufstieg mit dem Bike zu meistern.
Ab Fiesch fahre auf direktem Weg zum kleinen Weiler Wiler. Kurz darauf finde ich mich auf einem schmalen Natursträsschen welches kurz leicht bergab geht und kurz oberhalb Lax in die Strasse mündet welche hinauf nach Ritenu mündet. Dieser Teerstrasse folge ich bergauf bis Ritenu. Nach Ritenu wechselt die Strassenunterlage auf Schotter. Ich fahre alles dieser Waldstrasse folgend bergauf. Der Aufstieg zieht sich unheimlich und ist gleichmässig steil, aber gut fahrbar. Es ist noch kalt und der Nebel scheint heute hartnäckig zu sein. Erst etwas unterhalb von Meiggera lichtet sich der Nebel und ein strahlend Blauer Himmel begrüsst mich oberhalb vom Nebel. Ich geniesse die wärmenden Strahlen der Sonne und lege bei der Alp Meiggera eine erste längere Verschnaufpause ein.
Dann schwinge ich mich wieder aufs Bike schraube mich weiter hoch. Dabei kann ich beim pedalen die Walliser Bergwelt so richtig aufsaugen. Denn der gelb leuchtende Lärchenwald wird immer lichter. So bringt mich dieser Schotterstrassen Abschnitt via Laxerstafel und Galfera zur Fiescheralp (Kühboden). Hier an der Bergstation der Luftseilbahn die von Fiesch hochkommt ist die Einsamkeit vom Aufstieg vorbei...
Mein nächstes Ziel ist die Gletscherstube bei Märjela. Ich lasse deshalb die Fiescheralp bald hinter mir. Ich fahre via Salzgäb hinauf ins Obers Tälli zum Eingang vom Stollen. Der folgende ein Kilometer lange Stollen ist Schnurgerade und eigentlich beleuchtet. Aber trotzdem sehe ich fast nix. Der dunkle Stollen saugt das Licht richtiggehend auf. Der etwas holprige mit Wasserpfützen gespickte Untergrund ist ein halber Blindflug. Meine Stirnlampe kommt mir dabei mehr wie ein Positionslicht vor. Bei Märjela fahre ich zum nahen Bergrestaurant Gletscherstube hoch. Denn mein Magen knurrt jetzt am Nachmittag schon beängstigend. Hier lasse ich mich nieder und lasse es mir gut sein.
Nach dem längeren Verpflegungshalt geht's frisch gestärkt von der Gletscherstube zum Märjelesee runter. Diese Strecke ist stark verblockt und nur wenig zum fahren. Dann nehme ich das Bike auf den Rücken und kraxle den kurzen steilen Aufstieg hinauf, wo der eigentliche Aletschtrail beginnt. Gewaltig ist das Gletscher-Panorama hier. Ich stehe am Rand vom längsten Gletscher der Alpen. Weit im Hintergrund ist der Konkordiaplatz (Gletscherzusammenschluss) wo ich im Winter auf Skitour schon war. Darüber ist das bekannte Massiv vom Dreigestirn von Eiger, Mönch und Jungfrau zu erkennen. Ich stehe jetzt schon zum dritten mal hier - die Faszination vom Aletschgletscher fängt mich jedes mal in den Bann.
Der folgende Altschtrail führt mich via Rot Chumma und Uf de Setzu nach Biel. Das meiste ist herrlicher Trail. Einige Stellen kurz schieben weil verblockt oder ausgesetzt. Richtig spassig hier zu fahren. Meine Zeitplanung betreffend dieses Trails geht auf. Jetzt gegen Abend sind hier oben fast keine Wanderer mehr anzutreffen. Ich mache auch immer wieder ein Halt um die einmalige Gletscheraussicht zu geniessen. Auch Fotos müssen natürlich hier geschossen werden.
Spassig ist dieser Aletschtrail bestimmt nur an Randzeiten und in der Nebensaison. Ansonsten sind hier Horden von anderen Wegbenutzern unterwegs.
Bei Biel angelangt ist es schon echt spät. Die Sonne geht allmählich unter. Ich entscheide mich bei Biel auf dem schnellsten Weg nach Fiesch zu fahren. Ich bin mit meiner Stirnlampe ansonsten hoffnungslos "unterbelichtet" unterwegs.
Ich quere auf dem direkten Wanderweg retour zum Kühboden. Dort verpacke ich mich warm und winddicht und steche in die Tiefe. Schon bald tauche in den Nebel ein und es wird empfindlich kalt. Zum Glück hab ich heute auch die langen Handschuhe dabei. Ich fahre alles auf der gleichen Strecke via Lax zurück bis nach Fiesch. Als ich in Fiesch ankomme ist es schon fast richtig Nacht.
Die Abfahrt hat bei meiner Aletschtour aus zeitlichen Gründen leider nicht optimal gepasst. Deshalb hab ich die Höhenmeter vom morgendlichen Aufstieg leider alles auf der Schotterstrasse wieder vernichtet. Da gibt es sicherlich bessere Varianten. Schade ist es drum.
Ich hab mir deshalb vorgenommen, ein anders Mal, wenn ich den Aletschtrail wieder mal in Angriff nehme, werde ich die Strecke und Zeit anpassen und entsprechend anders planen.
Als erstes werde ich die erste Bahn am Morgen ab Fiesch hinauf zum Kühboden (Fiescheralp) benützen. Ich hoffe damit kann man dem Hauptharst der Wandersleute ausweichen.
Ab Biel würde ich dem Aletschtrail weitere ungefähre 4 Kilometer bis zur Riederalp folgen. Bei der Riederalp würde ich dann den Singletrail runter nach Ried Mörel - Bitsch - Naters in den Talboden probieren. Gemäss Karte hat es dort verlockende Trail Möglichkeiten.
14.Oktober 2010
cu RedOrbiter