Treschhütte
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Prolog:
Ich war diesen Frühling im Felliberg oben. Ich hatte heftig mit Schnee vom harten langen Winter zu kämpfen. Beim Aufstieg konnte ich dabei einige Schneefelder nur tragend überwinden.
Am Felliberg oben habe ich ausgiebig gesünnelät. Ich war den ganzen Tag "menschseelenallein" dort oben. Herrlich!
Dabei habe ich mir fest vorgenommen dieses Jahr (wenn der Schnee weg ist) unbedingt mal die nahe Treschhütte zu besuchen.
Vor vielen Jahren, als ich die Skitour vom Oberalppass über die Fellilücke durchs Fellital runter gemacht hatte, war es tief Winter. Die Treschhütte hatte damals leider geschlossen.
Und so kam es dann...
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16. Juli 2013
Mein heutiges Tages Ziel ist die Treschhütte vom SAC. Die Treschhütte ist die am tiefsten gelegene SAC Hütte der Schweiz.
Die Treschhütte liegt auf gerade mal 1475 Meter. Ein Klacks könnte man meinen...
Ab Amsteg geht's für mich auf Naturstrasse recht steil nach Ried hoch. Via Ried und Meitschligen fahre ich ins Urner Reusstal hinein. Kurz vor der Fellitobelbrücke biege ich auf die Hauptstrasse ein. Ich fahre mangels Alternative noch kurz 1.3 km auf der Gotthardstrasse in Richtung Wiler bei Gurtnellen.
Etwa 800 Meter vor Wiler geht links bei Güetli eine unscheinbare kleine Strasse weg, welche mich ins Fellital führt.
Die Strasse verschwindet sofort in einem kurzen Tunnel und geht so unter der Autobahn durch. Diese Strasse dient auch als Zufahrt zum Steinbruch oberhalb der Gotthard Autobahn.
Beim Tunnel noch kurz auf Teer wechselt dann der Untergrund auf gute Schotterstrasse und ist recht steil. Ich muss die kleinsten Gänge bemühen.
Unten ist der Lärm und das stetige Brummen der Gotthard Autobahn noch omnipräsent. Weiter oben verliert dieser Lärm immer mehr an Lautstärke.
Der Aufstieg ist fast komplett im Wald und jetzt im Sommer ideal geschützt vor der gleissenden Sonne.
Auf halber Höhe hinauf zum Felliberg steht in einer Kurve einsam die Fellital-Kapelle.
Für mich ideal willkommen um kurz zu verschnaufen und die kleine Kapelle zu begucken.
Die Waldbruder Kapelle soll früher mal eine Einsiedelei gewesen sein und bietet mit dem grossen Vordach auch Schutz vor allfälligen Gewittern.
Viele Schweisstropfen weniger und einige Kurven höher stehe ich oben auf dem Felliberg. Hier endet die Zufahrt-Strasse.
Der ganze Aufstieg im Wassnerwald dauert etwa knapp eine Stunde.
Auf dem Felliberg deponiere ich mein Mountainbike. Von jetzt an geht’s zu Fuss weiter. Ich wandere tiefer ins Fellital hinein, immer in Richtung Treschhütte.
Lange habe ich überlegt ob ich mein Bike zur Treschhütte hoch schleppen soll. Im Nachhinein muss ich sagen, es war die richtige Entscheidung das Bike unten bei Felliberg zu lassen. Denn die Abfahrt wäre nur etwa zur Hälfte zu fahren gewesen. Von daher nicht lohnend.
Ab Felliberg folge ich alles dem Hüttenanstieg. Hinein ins Fellital geht's via Hütten und Ronenstutz hinauf zur Treschhütte.
Der rot-weiss markierte Wanderweg führt immer entlang vom Fellibach meist im Walde bergauf.
Der Fellibach rauscht jetzt bei der gegenwärtigen Schneeschmelze in den oberen Regionen gewaltig. Es ist ein eindrückliches Natur-Spektakel.
Nach etwa einer Stunde Wanderzeit stehe ich oben bei der Fellihütte SAC.
Seit meinem letzten Besuch hier oben (Skitour wie schon erwähnt) hat die Treschhütte ein Sanierung erfahren und ist ausgebaut worden.
Ich lasse mich auf der Terasse der Treschhütte nieder und bestelle eine feine Tagessuppe und dazu ein süffiges "Blötterli-Wasser".
Herrlich ist es hier oben. Das Fellital zeigt sich von seiner besten Seite. Es ist ruhig, urig und wild bei der SAC Hütte. Ich geniesse es.
Irgendwann habe ich genug ausgespannt. Für mich geht es wieder in die Tiefe.
Diesmal wähle ich den Wanderweg via Chlüsereggen, damit ich nicht zweimal den gleichen Weg gehen muss. Dieser Wanderweg wird sichtlich weniger begangen. Beim Chlüserbach muss ich schnell aufs GPS gucken, damit ich den kaum erkennbaren, unscheinbaren richtigen Weg links runter zur schmalen Holzbrücke über den Fellibach erwische.
Beim Felliberg finde ich mein Bike friedlich wartend für weitere Taten.
Ich schwinge mich in den Sattel. Die Abfahrt mache ich alles auf der Wald-Schotterstrasse wie beim Aufstieg. Der direkte Felli-Wanderweg vom Felliberg runter ist mit Bike nicht lohnend > das weiss ich von meiner Frühlingstour hier hoch.
Auf der Gotthard Hauptstrasse unten geht's dann via Intschi hinunter nach Amsteg zurück.
cu RedOrbiter
www.Trail.ch