Naretpass / Passo del Naret - Cristallinahütte
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Vorwort:
Vorgängig haben wir uns entschieden die Naretpass Tour auf zwei Tage aufzuteilen.
Somit können wir die Tour voll geniessen und haben keinen grossen Zeit Druck.
Zusätzlich liegt so auch noch ein Abstecher zur Cristallina SAC Hütte am Passo di Cristallina drin.
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Erster Tag 16. August 2013
Von Locarno durchs Maggiatal bis Fusio
Am morgen reisen wir mit dem ersten Interregio Zug durch den Gotthardtunnel ins Tessin. Ziel ist Locarno am Lago Maggiore.
Zuerst genehmigen wir uns einen feinen Kaffee unmittelbar beim Bahnhof in Locarno.
Genau so muss ein guter Mountainbike Tag anfangen. Dann fahren wir entlang vom Lago Maggiore via Lido auf dem direkten Weg zur Delta Mündung vom Maggia Fluss.
Wir folgen dann alles dem Maggia Fluss bis zur ersten Brücke wo wir die Flussseite wechseln. Es geht alles weiter der Maggia entlang via Losone und dann ca. kurz 1km entlang der Melezza in Richtung Centovalli. Bei der markanten Fussgängerbrücke unterhalb von Tegna überqueren wir den Melezza Fluss und fahren hoch ins Dorf Tegna. Dann kurz Richtung Ponte Brolla. Bei Ponte Brolla überqueren wir nicht die Brücke sondern bleiben auf der linken Seite in Fahrtrichtung vom Maggia Fluss. Dies führt uns allerdings in eine Sackgasse.
Kurz entschlossen entledigen wir uns der Bikeschuhe und überqueren den Maggia Fluss Barfuss durch das Wasser watend und das Bike tragend. Die Maggia führt zum Glück wenig Wasser.
Da wir schon mal hier sind und uns der Bike-Schuhe schon entledigt haben, suchen wir uns auch ein gutes Plätzchen zum Baden in der Maggia. Ein paar kräftige Züge schwimmen im klaren Maggia Wasser - herrliche diese Erfrischung.
Die Sonne brennt heiss und schon in kurzer Zeit sind wir wieder trocken.
Dann geht es weiter. Wir klettern hoch zur Hauptstrasse.
Jetzt folgen wir alles immer dem signalisierten Veloweg. Wir freuen uns, denn der signalisierte Mountainbikeweg führt uns gewaltig weit ins Maggiatal hinein und dies immer schön abgetrennt vom motorisierten Auto-Verkehr. Das war vor ein paar Jahren noch anders, als ich diese Strecke befahren habe.
Bei Cevio machen wir dann Mittagshalt. Die feine Spagetti vom Tagesmenu im Hotel Albergo Basodino ist genau das richtige für hungrige Biker. Die Spagetti schmecken ausgezeichnet.
Auf Nebenstrasse geht´s flach bis Bignasco. Dort überqueren wir die imposante alte Bogen-Steinbrücke.
Ab Bignasco fängt die Strasse merklich an zu steigen. Der Verkehr hält sich heute zum Glück in Grenzen. Wir kommen gut vorwärts.
Oberhalb Peccia sind unzählige Serpentinen (Kurven) zu bewältigen. Wir schrauben uns langsam hoch. Bei Mogno darf natürlich der Besuch der berühmten Mario Botto Kirche nicht fehlen. Eindrücklich wie hier mit einheimischen Tessiner Fels und Stein eine grandiose Kirche gebaut wurde.
Von Mogno sind es dann noch ca. 15 Minuten und wir sind im Fusio angekommen, unserem heutigen Tagesziel.
Dort beziehen wir unser vorgängig reserviertes Zimmer im Albergo Pineta.
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Zweiter Tag 17. August 2013
Zum Naretpass und via Cristallinahütte ins Bedrettotal nach Airolo
Nach dem Morgenessen sitzen wir um 9 Uhr im Sattel. Das Dorf Fusio lassen wir rasch hinter uns. Es geht via Portol di fuori und Fontanalba hinauf zum Lago del Sambuco. Nach weniger als 30 Minuten stehen wir schon oben an der Staumauer vom Lago del Sambuco. Dann geht es flach am Sambucosee entlang. Zuhinterst am Lago del Sambuco wird es dann recht steil bis hinauf zur Alpe di Campo di Torba. Der kurze flache Abschnitt auf der Alp tut richtig gut. Kurz die Beine locker fahren. Dann am Beginn der nächsten Steigung, eine Geissherde. Hier scheint das Sommercamp der Alp Geissen hier oben zu sein. Wie schon vor ca. 10 Jahren haben die Geissen hier Stellung bezogen. Scheint Ihnen sichtlich hier sehr zu gefallen. Man riecht es förmlich...
Es geht wieder steiler hoch. Bei Corte dei Laghetti am unteren Laghetti See machen wir dann Brotzeit. Das leckere Sandwich wird in reichliche Kalorien umgewandelt. Dabei können wir einigen Tauchern zugucken, die hier ins dunkle Wasser steigen und quasi untergehen. Nur die Luftblasen zeigen uns wo sie rumkurven oder ertrinken.... Der Bergsee ist eiskalt, denn hinten am See tauchen die letzten Schneefelder direkt ins Wasser.
Dann geht es hoch zum Lago del Naret. Hier oben am Naret Stausee endet die Teerstrasse. Den Naretsee umrunden wir links herum. Zuhinterst am Lago del Naret heisst es dann tragen/schieben hoch zum Passo del Naret. Nach ca. 20 Minuten stehen wir dann am Naretpass oben.
Da das Wetter eher dunkel dreinschaut verweilen wir nicht lange am Passo del Naret oben. Den Entscheid, ob wir zum Cristallina Pass hochsteigen, verschieben wir auf später.
Schon bald stürzen wir uns in die Abfahrt. Es geht runter ins Val Torta. Der Weg hier ist in eher schlechtem Zustand. Gemäss meiner Erinnerung war hier früher mehr fahrbar. Es heisst viel absteigen und immer mal wieder schieben. Unten bei der Alp Torta entschliessen wir uns trotz unsicherem Wetter hoch zur neuen Cristallina Hütte hochzusteigen. Bis knapp unterhalb der alten Cristallinahütte nehmen wir das Bike mit hoch - Das heisst schieben /Tragen. Hier deponieren wir unsere Moutainbikes. Ab der alten Cristallinahütte, welche nur noch aus einer Beton-Bodenplatte besteht, geht's dann zu Fuss hoch zum Cristallinapass resp. zur Capanna Cristallina. Ohne Mountainbike geht der folgende Aufstieg um einiges leichter. Wir brauchen etwa eine Stunde für diese Wanderung hoch zum Cristallinapass (Passo di Cristallina).
Das Wetter hier im Val Torta wechselt alle paar Minuten in schneller Folge. Allerdings haben wir Glück. Das wilde Wolkentreiben ist uns gut gesinnt.
Oben beim Cristallinapass steht dann die neue Capanna Cristallina vom SAC. Von aussen schaut die neue Christalinahütte eher aus wie eine riesige Baubaracke... Draussen ist es heute recht unfreundlich. Der Wind pfeift ziemlich ungemütlich und kalt um die SAC Hütte. Deshalb hüpfen wir schnell rein in die SAC Baracke... Drinnen ist die Baubaracke dann aber richtig gemütlich. Darum geniessen wir drinnen je eine heisse Suppe und eine feine hausgemachte Torte.
Wir verweilen nicht lange in der Cristallinahütte. Das Wetter ist immer noch unsicher. Auf dem gleichen Wanderweg geht's abwärts zurück zum Bike.
Die nachfolgende Abfahrt bis zur Alpe di Cristallina ist gespickt mit technischen Passagen und viel Balance und immer wieder kurz absteigen. Es macht uns mächtig Spass.
Beim Brunnen bei der Alpe di Cristallina wird die Wasserflasche aufgetankt. Das Wasser hier ist eiskalt und glasklar - Herrlich. Die nachfolgende Abfahrt via Piano di Pescia hinunter nach Tre Croci bei Ossasco zur Nufenenpassstrasse ist dann einfach, aber teils recht steil. Die geschotterte Alpstrasse muss mit der nötigen Vorsicht befahren werden, denn die Kurven sind teils recht unübersichtlich. Die Bremsen werden gewaltig gefordert.
Hinunter nach Airolo folgt dann ein lockeres Ausrollen alles auf der Nufenenpass Strasse. Beim Bahnhof Airolo checken wir die nächste Bahn-Verbindung welche uns heim durch den Gotthardtunnel führt. Dazu kaufen wir uns noch die nötigen Billete.
Bald schon sitzen wir im Zug und lassen uns die vergangene Naret Tour nochmals im Kopf abspielen. Schön war's.
cu RedOrbiter
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