Fridolinshütte
23. Juli 2013
Ich starte im Glarner Linthal unmittelbar am Fusse vom Klausenpass. Zuerst fahre ich entlang der Linth. Dann biege ich nach links ab und überquere die Linth. So fahre ich dann via Auengüeter hoch und gelange zur Hauptstrasse welche mich nach Tierfehd bringt.
In Tierfehd wird mächtig gebaut. Wahnsinn - der ganze Talboden ist übersät mit Baumaterial, Baracken, Baumaschinen usw.. Hier wird für ca. 2 Milliarden Franken das gewaltige Linth Limmern Pumpspeicherwerk gebaut.
Direkt hinter dem Baugelände beginnt die Steigung hinauf zu den Sand Alpen. Die Unterlage wechselt auf eine gute aber schmale Schotterstrasse. Hier herrscht ein Autofahrverbot. Es geht sofort unheimlich steil bergauf. Ich muss etwas schieben. Ab der folgenden kleinen Holz-Bohlen Brücke wird die Steigung wieder fahrbar. Hier oben hat man einen ideale Überblick über den drunter liegenden Bauinstallation Platz vom Linth Limmern Wasserkraftwerk vom Strom Riesen Axpo. Eindrücklich!
Schon bald fahre ich durch einen kurzen dunklen Tunnel und sofort darauf folgt die Pantenbrugg über den Sandbach. Hier lohnt ein Tiefblick zur Linth resp. Sandbach runter. Eindrücklich wie sich das Wasser hier eine tiefe wilde Schlucht gegraben hat. Danach wechseln steile und flachere Abschnitte schnell ab. Dann lockert der Wald auf und geht über in offene Alpweiden. Die vorher enge Schlucht öffnet sich und der weite Talkessel der Sandalpen öffnet sich. Über den riesigen Schuttkegel zw. Vorder Sand und der Alp Hinter Sand gelange ich ans Ende der Naturstrasse. Bei der Alp Hinter Sand ist fertig mit fahren. Ich deponiere mein Mountainbike am Fusse der jetzt folgenden Steigung. Es geht nur noch zu Fuss weiter als Bergtour.
Ab der Alp Hinter Sand beträgt der Aufstieg bis zur Fridolinshütte ca. 2 Stunden. Ich folge dem rot weiss markierten Bergweg. Nach der ersten steilen Geländestufe überquere ich den Bifertenbach. Dann folgt eher ein flacher Abschnitt über eine schöne Alpwiese. Ich folge weiter dem signalisierten Bergweg auf einer Gletschermoräne bevor er rechts via Ölplanggen hochgeht und für mich bei der Fridolinshütte meinem Zwischenziel endet.
Auf der Fridolinshütte gibt's für mich eine feine Suppe. Schmeckt super gut.
Da mir heute das Wetter etwas labil scheint verweile ich nicht all zu lange auf der Fridolinshütte. Ich breche wieder auf.
Da ich für den Abstieg nicht den gleichen Weg machen will, wähle ich für den Rückweg die Route via Ochsenstock und Obersand hinunter via Ochsenplanggen zurück nach Hinter Sand.
Zuerst geht es hoch zum Ochsenstock. Mit 2265 Meter der höchste Punkt meiner heutigen Tour. Die Tiefsicht zur Sand Alp hinunter und weit hinaus ins das Glarner Haupttal ist gewaltig.
Dann quere ich hinüber gegen Unter Röti. Der Name hat Programm. Die Felsen hier sind rötlich gefärbt. Dabei muss ich noch zwei kleine Schneefelder und einen Bach meistern. Dies geht problemlos.
Ab Unter Röti wähle ich den direkten Weg runter via Ochsenfad nach Ober Sand zu den Löcher. Es geht recht steil runter. Die schwierigen Stellen sind mit Ketten gesichert. Am Wanderweg hinunter zur Ochsenplangg wird gearbeitet. Mit einem kleinen Bagger und mit Hilfe von Sprengungen wird der Bergweg fürs Vieh für den Alpaufzug resp. Alpabfahrt besser gangbar gemacht. Ein Arbeiter erklärt mir, dass die Bauarbeiten am Bergweg noch bis 2014 dauern sollen. Da wartet noch eine Menge Arbeit in steilem Gelände auf diese Bauarbeiter.
Der steile Abstieg geht richtig in die Beine. Ich verspüre eine gewisse Müdigkeit.
Bei Hinter Sand angekommen verliere ich nicht lange Zeit.
Talauswärts verdunkelt sich der Himmel bedenklich.
Ich vertrödle keine Zeit und gebe meinem Bike die Sporen und trete in die Pedalen.
Die Strecke runter meistere ich so schnell wie möglich. Die steilen Rampen bedürfen dabei der nötigen Vorsicht.
Vereinzelt fallen schon einige Regentropfen.
Die schwarze Wand kommt näher. Als ich in Tierfehd unter bin prasselt ein heftiger Platzregen nieder.
Aber da sitze ich schon im Hotel Tödi in Tierfehd auf der Garten-Terrasse und geniesse den erfrischenden Regen unter dem schützenden Vordach bei einem guten Most. Glück gehabt!
So plötzlich wie der heftige Regen gekommen ist, so rasch ist er auch schon wieder vorbei. Der ganze Spuk dauert vielleicht eine halbe Stunde.
Ich sitze wieder in den Sattel und fahre trocken auf der Strasse zurück nach Linthal. Dabei blinzelt die Sonne schon teilweise zwischen den Wolken durch.
cu RedOrbiter www.Trail.ch