Vierwaldstättersee Runde
Ich hab mich wieder mal auf die Vierwaldstättersee Rundtour gemacht.
Der Zeitpunkt war ideal. Über einer Höhe von ca. 800 Meter hatte es jetzt schon recht viel Schnee. So konnte ich höhere Touren sowieso vergessen. Also war für mich die Vierwaldstättersee Tour ideal. Diesmal entschied ich mich, die Runde Rechts herum, also im Uhrzeigersinn zu fahren. Warum eigentlich nicht? Damit hatte ich die Möglichkeit bei allfälligen techn. Problemen, Konditionseinbruch oder wegen hereinbrechender Nacht ab Stans oder Luzern überall entlang meiner Strecke den Zug als Heimfahrt in Erwägung zu ziehen. Die Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee ist mit dem Winterfahrplan halt ziemlich ausgedünnt...
Am morgen am Start war es empfindlich kalt. Wenn mein Thermometer stimmt, waren es gerade mal 2° Grad. Die Neopren Schuhüberzüge, die dicken Winter-Handschuhe, die lange Unterhosen und die wollig warme Kappe waren meine besten Freunde an diesem Tag.
Ich startete sehr spät zu dieser Runde - eigentlich zu spät. Die Kirchenglocke hatte gerade 11:15 Uhr geschlagen als ich los fuhr. Entlang vom Urnersee war es dann auch empfindlich Kalt.
Ab Flüelen erreichten mich die ersten Sonnenstrahlen. Durchs Urner Reussdelta genoss ich die Ruhe nach der eher hektischen Axenstrasse. Fast niemand war hier unterwegs. Gegen Bauen fuhr ich meistens auf dem Weg der Schweiz. Vor allem die Tunnels vor Bauen sind jedes mal ein Erlebnis. Bei Bauen entledigte ich mich der Neopren Schuh Überzüge, öffnete die Windjacke und entledigte mich der Handschuhe. Denn jetzt heisst es 300 Höhenmeter hoch tragen resp. schieben und danach nochmal 100 Höhenmeter hoch radeln. Irgendwann nach 800 Treppenstufen hab ich aufgehört zu zählen. Nach ziemlich genau einer halben Stunde tragen, stand ich oben bei Wissig und konnte mich wieder in den Sattel schwingen Richtung Beroldingen. Ab Seelisberg folgte ich der Hauptstrasse bis nach Emmetten. Für die Abfahrt auf der Hauptstrasse hinunter nach Beckenried zog ich mich wieder warm an und hüllte mich wieder in die zusätzliche Wärmeschicht der vorher abgelegten Klamotten.
Ab Beckenried über Buochs, entlang der Engelberger Aa und die Allmend bis nach Stans kam ich dann recht flott vorwärts. Schwieriger wurde es dann in Stansstad.
Was ich nicht wusste. Die Strasse am Lopper zwischen Stansstad und Hergiswil ist gesperrt wegen Felssturz. Und dies voraussichtlich bis Ende des Jahres. Passieren nicht möglich, auch für Velos und Fussgänger gesperrt.
Ich quatsche also einen Passanten an. Der Tipp war zum 300 m entfernten Bahnhof von Stansstad zu fahren und dort Infos zu verlangen. Gesagt getan. Ich wurde schwer enttäuscht. Da hat's gar keine Schalter mehr. Ist weg rationalisiert worden. Schei$$e ... Gemäss Fahrplan fährt der nächste Zug erst in etwa 30 Minuten. Beim überlegen was zu tun ist quatsche ich einen weiteren Eingeborenen an. Der erklärt mir, das am See unten eine Fähre als Notverbindung eingerichtet worden sei. Der Velotransport dort sei möglich. Ich denke mir: "Gucken kostet ja nichts!" und fahre mal dorthin.
Von einer Fähre nichts zu sehen. Ein weiterer Passant allerdings weiss mir zu berichten das die Fähre ungefähr in circa 20 Minuten kommen werde. Tatsächlich finden sich immer mehr Leute ein und vor allem die Fähre kommt tatsächlich.
So konnte ich dann glücklich mit einer Naue welche als Fähre diente kostenlos übersetzen. Das nenne ich mal ein Dienstleistung.
Alles in allem habe ich hier ca. 3/4 Stunden Zeit verloren. Und ich bin immer noch spät dran...
In Hergiswil angekommen hat es mir dann der Migros Laden angetan. Eine Zwischenverpflegung kann schliesslich nicht schaden.... In den Rucksack verstaut und weiter.
Dann am See entlang bis Ennethorw und dort auf Nebenwegen bis zur Luzerner Allmend.
Auf der Luzerner Allmend eine Mega Baustelle. Hier wird kräftig gebaut am neuen FCL Fussballstadion. Da bleibt irgendwie kein Stein auf dem Andern...
Im Zentrum von Luzern, wie alle andern Touris, einige Fotos von der Luzernen Kapellbrücke geknipst. Gehört sich irgendwie...
Danach ab Luzern Zentrum alles links entlang der Reuss gegen Emmenbrücke auf dem signalisierten Radweg. Ab Emmenbrücke immer noch links der Reuss folge ich alles weiter dem Fluss bis Gisikon wo ich auf die rechte Seite der Reuss wechsle wo ich dem dortigen Singletrail bis nach Rotkreuz folge. Dieser flache Singletrail das fahrerische Highlight vom Tag. Dann durchquere ich den Golfplatz bei Holzhäusern bis Zweiern. Die Golfer hier haben es wahrlich streng, mit Ihren vollbeladen Golfwägelchen welche von Loch zu Loch nachgezogen werden müssen ... Übrigens, auch das Golfen läuft unter Sport. Gut im Vergleich zum Schiesssport haben die es wirklich streng...
Wie heisst es doch so schön: Treibst du noch Sport oder Golfst du schon?
OK. Jetzt bin ich aber ein wenig abgeschweift.
Da ich immer noch der Zeit vom Morgen nachjagte nahm ich ab Buonas die Hauptstrasse über Risch bis Böschenrot. Die Schleife über Chilchberg/Stockeri schenk ich mir heute. Auch mal schön zu gucken wo und wie die Zuger Superreichen hier am Zugersee Ihre Villen haben. Hier reiht sich eine prunkvolle Villa vom Geldaldel an die Nächste. Von Böschenrot ging's für mich über die Steigung hinauf Richtung Chieme und auf der anderen Seite das Teuftal runter nach Baumgarten und weiter in Richtung Immensee. Hier gegen Immensee plagte mich auch langsam der Hunger. Ich machte dann am Ufer vom Zugersee eine Pause und verdrückte das stark verspätete Mittagessen aus dem Rucksack welches schon eher das Nachtessen war... Einzig die Enten welche etwas Brot ab bekamen waren hier anwesend.
Die Lunchzeit war dann auch kurz gehalten. Danach entlang vom Zugersee bis Arth. Ab Arth ging es verkehrsfrei über Schattenberg, Tramweg und Vogelsang bis Goldau. Ab Goldau entlang der Bahnhof Gleisanlage hinunter Richtung Sägel. Dann fuhr ich am nördlich Ufer entlang dem Lauerzersee bis Seewen. Ab dem Zingel/Strandbad fuhr ich durch Unterseewen. Und hurtig ging's für mich weiter entlang der Seeweren resp. nachher entlang der Muota. So gelangte ich auf Nebenstrassen bis nach Ingenbohl-Brunnen. Hier konnte ich beim letzten Tageslicht dann noch ein Sonnenuntergangsfoto schiessen.
Es war geschafft... oder soll ich schreiben - ich war geschafft...
19. Okt. 2009
Daten vom GPS zur Tour
112 km Streckenlänge
5:35 h reine Fahrzeit
1219 hm (resp. 1043 Höhenmeter nach Track Analyse auf dem heimischen PC)
Schnitt 20.0 km/h
Start um 11:15 h
Zurück um 18:30 h
Strecke der Vierwaldstättersee Mountainbike Umrundung:
Brunnen - Sisikon - Flüelen - Reussdelta - Isleten - Bauen - Wissig - Beroldingen- Seelisberg - Emmetten - Beckenried - Buochs - Stans - Stansstad - Hergiswil (mit Fähre da Lopper wegen Felssturz gesperrt) - Horw - Allmend - Luzern - Reussthal - Emmenbrücke - Gisikon - Rotkreuz - Buonas - Risch - Böschenrot - Chieme - Baumgarten - Immensee - Arth - Schattenberg - Oberarth - Goldau - Sägel - Seewen - Brunnen
Tunnelpassage zw. Isleten und Bauen mit Fensterblick
1.
Seelisberger Seeli mit Fronalpstock
2.
Am Urnersee auf dem Weg der Schweiz
1.
Mythen Talkessel von Schwyz
2.
Gersau
2.
Fronalpstock mit Schnee eingepudert
Wegen akutem Felssturz ist die Stasse am Lopper gesperrt
Ich nehme die Fähre zwischen Stansstad und Hergiswil
Luzern am Vierwaldstättersee mit Kapellbrücke und
Wasserturm
Abendrot bei Brunnen
Die Belohnung am Abend und Höchste Zeit das ich die Tour fertig habe.
>> Alle Fotos zu dieser Vierwaldstätter Mountainbike Tour
cu RedOrbiter
http://www.Trail.ch